Donnerstag, 5. September 2013

Der Mann, der kein Mörder war - Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt

Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt

Verlag: rororo (9.Auflage)
Seiten: 624
Preis: ca. 15 CHF
Erscheinungsdatum: 2013

Inhaltsangabe

Wir befinden uns in Västerås, etwa 100km von Stockholm entfernt, als ein unbekannter Mann, der sich selbst nicht als Mörder zu bezeichnen wagt, die noch frische Leiche aus dem Weg räumt. Das Herz wurde postmortem herausgerissen.
Es handelt sich um den leblosen Körper eines Jungennamens Roger, der zu diesem Zeitpunkt weder vermisst noch gesucht wird. Der Fall wird an die örtliche Polizei übergeben und dem etwas in die Jahre gekommene Haraldsson gelingt es immerhin, die Leiche zu bergen. Der Fall wird an einer hochausgebildeter Mordkommission aus Stockholm weitergegeben, die sich später dem hochintelligenten und unausstehlichen Ex- Kriminalpsychologen Sebastian Bergman wenden. Trotz seiner sexuellen Eskapaden und dem Druck der Presse soll es dem gesamten Team gelingen, ihre Differenzen für die Dauer des Falles beiseite zu legen und dem Mörder des sensiblen und ausgegrenzten Eliteschülers Roger auf die Schliche zu kommen. 

Meine Meinung

Das Krimidebüt des schwedischen Duos Hjorth und Rosenfeldt bietet trotz kleiner Verwirrungen jede Menge Lesespass und punktet auf jeden Fall mit Spannung. 
Die Geschichte ist gut aufgebaut, besonders der Prolog macht die Leserschaft neugierig. Später wird sich jedoch ebendieser Prolog als etwas enttäuschend herausstellen, da es meiner Meinung nach ein falsches psychologisches Profil des Mörders vermittelt. Ich will jedoch an dieser Stelle nicht zu viel verraten.
Was mir ganz speziell an diesem Buch gefallen (und gleichzeitig missfallen) hat, sind die Figuren. Zuerst einmal wäre das Bergman, der depressive, sexsüchtige und hochintelligente Kriminalpsychologe, der während der Auflösung des Falles versucht, seiner Vergangenheit entgegenzutreten  Es ist sehr schwierig, sich mit dieser Figur zu identifizieren, sie bleibt jedoch sehr glaubwürdig und ich wollte einfach bis zur letzten Seite wissen, was aus seinem Gefühls- Subplot wird. 
Weiter wäre da Haraldsson, der mich extrem unterhalten hat. Er ist etwas einfältig, grossspurig und mit seiner Art irgendwie immer noch ganz liebenswert. An mancher Stelle hat er die Untersuchung unabsichtlich aufgehalten und genau das macht ihn zu einer Person, von der man gerne mehr erfährt.
Weiter möchte ich gerne auf den Überraschungseffekt des schwedischen Thrillers eingehen: Ganz ehrlich, wir sprechen hier von einem Page-turner. Das Buch hat mich immer wieder aufs Neue überrascht und ich kann der Leserschaft einen besonders unerwarteten Handlungsabfall auf den allerletzten Seiten versprechen.
Zu bemängeln habe ich an und für sich nichts. Persönlich lege ich einen grossen Wert auf die Identifizierung mit den Figuren, was mir bei Bergman nicht wirklich möglich ist, deswegen will ich aber meine Bewertung nicht verschlechtern. Ich gebe allerdings nur beim Inhalt eine volle Punktzahl mit 5 von 5 Punkten. Vom Schreibstil her liess es sich gut lesen, mir persönlich fehlte es aber doch an der etwas poetischeren / faszinierenderen Beschreibung von Orten. Die Charaktere habe ich schon angesprochen, nun zur Rubrik "coup de coeur": Das Buch hat mir gut gefallen und ich werde weitere Werke dieser Autoren auf alle Fälle genauer unter die Lupe nehmen, in 5 Jahren daran erinnern werde ich mich aber vermutlich nicht.

Bewertung

Schreibstil: 
Charaktere: 
Inhalt: 
Gestaltung: 
Coup de coeur: 

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