Während die Welt schlief
Seiten: 432
Preis: 13.50 CHF, ca. 9 EUR (Taschenbuchausgabe)
Ersterscheinung: 28. März 2011
Ersterscheinung: 28. März 2011
Inhaltsangabe
"Während die Welt schlief" ist die ergreifende Geschichte einer palästinensischen Familie, die durch den Krieg ihr Zuhause, ihr sorgenfreies Leben und teilweise auch ihren Mut verlieren.
Man verfolgt das Schicksal der Familie Abulhija über vier Generationen : Yahya Abulhija und Basima haben zwei Söhne und führen ein friedliches Leben in Ein Hod. Sie kümmern sich mit Leidenschaft um den Boden, den sie den ihren nennen und planen bereits, einen der Söhne, Hasan, mit dem feurigen Beduinenmädchen zu verheiraten. Vom Zweiten Weltkrieg bekommen sie nur so viel mit, wie die vielen jüdischen Flüchtlingen ihnen berichten.
Hasan und Dalia, das feurige Beduinenmädchen, lieben sich innig, haben geheiratet und haben bereits zwei kleine Söhne. Sie haben alles, um glücklich zu sein, doch das Blatt wendet sich, als die Zionisten den Staat Israel ausrufen - und alle Einwohner aus Ein Hod brutal vertreiben oder ermorden. Ein Jude, der mit seiner Frau keine eigenen Kinder bekommen kann, entführt denn jüngeren Sohn von Dalia und Hasan und besiegeln damit den psychischen Untergang der Frau, die nun stets nach ihrem verlorenen Kind Ausschau halten wird.
Sie bringt später noch eine Tochter namens Amal zur Welt, der sie jedoch nie die so dringend benötigte Liebe schenken wird. Es ist schliesslich Amal, die uns erzählen wird, wie ihr Dorf attackiert, ihre Eltern, Brüder, Onkeln und Nachbarn malträtiert und gefoltert werden.
Meine Meinung
Ich möchte die Inhaltsangabe an dieser Stelle beenden, damit ich nicht zu viel verrate. Denn eines ist sicher - "Während die Welt schlief" hört nicht auf, den Leser zu überraschen, zu bewegen, zu enttäuschen, zum Lachen zu bringen, kurzum: In seinen Bann zu ziehen.
Es handelt sich um ein sehr aktuelles Thema und bietet einen sehr authentischen Einblick in das Leben der Menschen und der Geschehnisse in Palästina / Israel. Ich persönlich kannte mich zu wenig mit dem Subjekt aus, um mir eine eigene Meinung zu bilden und ehrlich gesagt hat mir dieses Buch dabei kein Stück geholfen. Susan Abulhawa erzählt sowohl aus der Sicht einer durch Schmerz und Leid gezeichneter palästinensischen Familie, als auch aus der einer jüdischen. Während der gesamten Reise bewegt man sich im grauen Bereich zwischen Gut und Böse und eigentlich will man die ganze Zeit über nur wissen, was auf der nächsten Seite passieren wird.
Desweiteren sind nicht nur die Handlung spannend, die Figuren sind zudem auch noch sehr tiefgründig und ergreifend. Weniger wichtige Figuren, wie zum Beispiel der liebenswerte Ire Jack O'Malley bringen der ganzen Geschichte eine gewisse Dimension und Realität, die einem sehr nahe geht. Vor allemaber ist es Dalia, die sich nach dem Verlust ihres zweiten Sohnes immer mehr in sich kehrt und schliesslich vor Trauer und Ohnmacht in den Wahnsinn treibt, die Emotionen hervor ruft, die man nach der Lektüre des Buches nur schwer wieder vergessen kann.
Fazit
Als Fazit möchte ich sagen, dass mir das Buch äusserst gefallen hat und ich es jedem empfehle, der sich eine persönlichere und authentische Sicht des Nahostkonflikt wünscht. Es ist jedoch meiner Meinung nach nichts für schwache Gemüter, denn auch wenn die blutigsten Details weggelassen wurden, geht einem das Schicksal dieses beinahe verfluchten Landes sehr nahe.
Auszusetzen habe ich letztlich nichts. Lediglich die Gestaltung des Romans ist kommt meiner Meinung nach der Brisanz des Inhaltes nicht wirklich gerecht. Das Cover ist schön, doch es fehlt der gewisse Touch, der aus meiner Sicht ein volles 5/5 verdient hätte.
Falls ihr "Während die Welt schlief" ebenfalls gelesen habt: Was haltet ihr davon?
Schreibstil: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5/5
Charaktere: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5/5
Inhalt: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5/5
Gestaltung: ♥ ♥ ♥ ♥ 4/5
Coup de Coeur: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5/5
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